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Wir waren die neue Zeit
Wir waren die neue Zeit | Andreas Baum
Berlin 1989: Die Mauer fällt, ein von Braunkohlenebeln umwabertes, verwunschenes Land tut sich auf. Doch märchenhaft bleibt es nicht lange. Das merkt auch die Gruppe junger Leute, die das große Gründerzeithaus in der Badstübnerstraße 5 in der Nähe des Rosenthaler Platzes besetzt hat. So zäh die Eroberung gegen Nazis, Bullen und konkurrierende Besetzer verteidigt wird – untereinander sind die Neusiedler sich alles andere als grün. Mittendrin Erzähler Sebastian Brandt, der in Berlin eine Alternative zur miefigen westdeutschen Provinz sucht. Im Haus glaubt er sie gefunden zu haben. Aber so richtig warm wird er nicht mit der gelebten Utopie. Brandts kühlem Blick bleibt nicht verborgen, dass hinter den vielen hochpolitisierten Reden zu oft und zu deutlich das Eigeninteresse hervorscheint. Es geht um Sex: Wann ist es befreite Liebe, wann Ausbeutung? Es geht um Macht: Wer beherrscht wen mit welchen Mitteln? Es geht um Raum: Wer kriegt die schönsten Zimmer? Und allmählich, zwischen Endlosplenum und Straßenschlachten, schiebt sich eine ganz hässliche Frage in den Vordergrund: Wer im Haus schnüffelt für den Verfassungsschutz? Am Ende sind die Illusionen dahin. Mehr oder weniger lädiert machen sich die Protagonisten auf zum Marsch ins bürgerliche Leben.
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