pickIch war erst unsicher, was ich von der Geschichte halten soll, denn Nina ging mir stellenweise echt auf den Zeiger (liegt vielleicht an meinem Alter).
An manchen Ecken scheint das Buch ein wenig überfrachtet, weil viele Themen angesprochen werden, das bewirkt aber auch, dass es erfrischend anders ist.
Gerade die Themen Freundschaft und Liebe werden angenehmen authentisch erzählt.
Herzhaft gelacht hab ich auch ein paar Mal.
Leseempfehlung❣️
Ziemlich am Ende der Geschichte fällt der Groschen in Sachen Covergestaltung.
Clever. ?
Und handlungtechnisch eine schöne, eine originelle Idee.
Seite 328:
[…] botanische Logorrhoe […]
*lach*prust*kicher*
? ? ? ? ? ? ?
Ich.
Schmeiß.
Mich.
Weg.‼️
? ? ? ? ? ? ?
„Die Nacht Luft zieht ins Auto und wirbelt meine Verzweiflung umher.” (Seite 221)
⬆️⬆️⬆️ *hachseufz* So eine schöne Formulierung. ?
Die Szene am See als Nina so ausflippt, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Vielleicht, weil ich aus dem Alter raus bin.
Ich erwarte von einem authentischen Roman-Charakter Anfang zwanzig mit Sicherheit zu viel. Aber Ninas Rumgezicke nervt. ? Total ungerechtfertigt. Aber okay, das ist Zicken meistens. ?
«Neulich war ein Arzt in der Talkshow und da ging es zwar um was ganz anderes, Schuppenflechte oder so, aber der hat auch gesagt: 49 % macht die Medizin, 51 % liegen beim Patienten.»
«Wie jetzt?»
«Der Patient beeinflusst zu 51 % selbst, ob er wieder gesund wird.»
Noch so eine Knalltüte. «Na, dann kann man ja das Gehalt der Ärzte um die Hälfte kürzen und das Geld in Wellness-Behandlungen für die Patienten investieren.» (Seite 138)
⬆️⬆️⬆️ ???
Der Dialog mit Dr. Kirschkamp auf Seite 117. ?
«Angst ist eine doofe Tante. Die kommt immer uneingeladen und bleibt zu lang.»
Super‼️?
Ich mag den Doc ??⚕️. Er weiß Menschen zu nehmen.
Wie ist nochmal der Titel der Buchreihe, in der es literarische Figuren in die Gegenwart spült❓?
Kunst in Krankenhauszimmern, Teil 5
Bremische Kliniken bevorzugen anscheinend Bilder regionaler Künstler ???? – in diesem Fall "Papagei am Fenster" von Heinrich Vogeler; "wegen der Nähe zu Worpswede". (Seite 114, Zitat Ende):
http://bit.ly/2fYQa3g
Für Interessierte:
• https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Vogeler?wprov=sfti1
• https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstlerkolonie_Worpswede?wprov=sfti1
_Ich_ hätte zwar den ADAC angerufen, aber ich bin ja auch kein Digital-Native.
Den Dialog mit dem Abschlepp-Notdienst fand ich gestern schon richtig witzig. Auch, wenn ich mir nicht sicher war, ob ich als 22-/23-Jährige so schlagfertig hätte reagieren können.
Lustig war's beim Lesen trotzdem. ?
«Hallo, […] mein Auto geht nicht mehr.»
«Hat das nicht Zeit bis morgen?»
«Nein, hat es nicht. Ich stehe hier irgendwo auf einer Landstraße und komme nicht weg.»
«Es ist mitten in der Nacht.»
«Oh, Entschuldigung. Da hab ich wohl aus Versehen die Zeitansage angerufen.»
«Dafür, dass Sie meine Hilfe wollen, sind Sie aber nicht besonders nett.»
«Und dafür, dass Sie sich Sofort-Abschleppdienst nennen, schleppen Sie nicht besonders sofort ab!» (Seite 44)
Ganz davon abgesehen, dass in einen völlig verschimmelten Keller hineinzugehen, in dem der Schimmel offensichtlich schon so hoch wuchert, _absolut_keine_ gute Idee ist. Egal ob als Gesunde oder als frisch aus der Klinik entlassene (ehemalige) Krebs-Patientin. ?
Ich fand die Szene beim Lesen gestern unglaubwürdig, aber wahrscheinlich ist sie die originellste Idee, um die Handlung voranzutreiben. ?
Finde nur ich als jemand, die etwas gegen Schimmel hat und verschimmmelte Lebensmittel _über_haupt_ gar nicht gut abhaben (sehen, riechen, anfassen) kann, die Szene im Keller befremdlich oder "grusel-schüttel-gänsehautet" es noch jemand anderen beim Lesen❓
„Ich stehe auf der untersten Stufe der Kellertreppe, und die Schimmelfasern berühren meine Schuhe. Der Teppich sieht zum Darin-Versinken weich aus. Ich wage einen ersten zögerlichen Schritt, dann einen zweiten. Ich hinterlasse tiefe Spuren in dem watteweichen Weiß und stelle mir vor, dass ich über eine Wolke spaziere. Es hat etwas Erhabenes. Ein Himmel im Keller, denke ich und bewege mich bis zum Mitte des Raums.” (Seite 34)
„Es ist irgendetwas […] was ich noch nie gerochen habe.
Und auch noch nie gesehen […]!
Als ich unten bin, traue ich meinen Augen nicht. Der gesamte Kellerboden, eine Fläche von etwa 70 m², ist komplett mit einem weißen, langhaarigen Schimmelteppich bewachsen. Als würde hier eine kleine Herde weißer, puscheliger Wesen zusammengerollt dicht an dicht schlafen. Ich halte inne und staune. Es sieht hübsch aus. Ein bisschen märchenhaft sogar.” (Seite 34)
„Natürlich, klar, es hätte schlimmer kommen können. Mit Matisse zum Beispiel. Der Tanz. Ganz schnell wünscht man sich dann den Stuhl mit der Pfeife zurück. Plötzlich: Leukämie? Nicht ohne meinen von Gogh!” (Seite 7/8)
https://en.wikipedia.org/wiki/File:La_danse_(I)_by_Matisse.jpg?wprov=sfti1
⬆️⬆️⬆️ Wo sie recht hat, hat sie recht‼️?
„Und ganz am Anfang, die ersten vier Monate nach der Diagnose, war ich in Zimmer elf mit den Fischerboote am Strand Saintes-Marie-de-la-Mer untergebracht.” (Seite 7)
https://goo.gl/images/spB7oq
„Die vergangenen vier Monate habe ich in Zimmer neun auf diesen Kunstdruck geguckt, und die Zeit davor, von Januar bis April lag ich in Zimmer vier, wo der geflochtene Stuhl mit Pfeife hängt.” (Seite 7)
https://goo.gl/images/ygU4Do
⬆️⬆️⬆️ Also quasi der. ??
https://goo.gl/images/ZAxTav
„Ab jetzt möglichst ein Leben ohne van Gogh. Ich sitze auf dem Bett, starre auf dem gerahmten Druck an der Wand und hoffe, dass ich die 15 Sonnenblumen nie wieder sehen muss. […] Eventuell ist mein Verhältnis zu Sonnenblumen für immer gestört. Kann sein, dass ich sie für den Rest meines Lebens meiden muss. Wie lang das auch immer noch sein mag.“ (Seite 7)
Dieses blubberige Glücksgefühl ?, wenn schon auf den ersten paar Seiten des neuen Buches mehr schöne, liebevolle, schmunzelige Stellen und Sätze sind, als auf den ganzen 60 gelesenen Seiten des Buches davor. ?
Schön, wenn einem das neue Buch mitteilt, dass der Abbruch des alten Buches _genau_ die richtige Entscheidung war❣️?
Nachdem ich "Am Anfang war der Frost" abgebrochen habe, wünsche ich mir mit "Auf Null" eine flüssige, herzerwärmende Lektüre im Stile von Anne Freytag oder von Anna Gavaldas "Zusammen ist man weniger allein".
Oder auch von Cynthia Hands "Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks".
John Greens in Erinnerung bleibende Traurigkeit aus "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" oder aus Patrick Ness' "Sieben Minuten nach Mitternacht" nehme ich aber auch. ?
Hatte ich schon erwähnt, dass ich das Buch am Montag oder Dienstag bei meiner Leihbücherei vorbestellt hatte❓
Jedenfalls ist es inzwischen verfügbar und meine Mutter ist so nett, es morgen für mich abzuholen.
Vielleicht muss ich mich also mit Herrn Fitzek ein wenig beeilen. ?
pickMega Leseempfehlung! Klar, es geht um Krebs, aber auch darum, die Angst vor einem Rückfall abzustreifen und zurück ins Leben zu finden. Die Autorin bietet dem Leser einen wunderbaren Schreibstil, der sich sehr flüssig lesen lässt und durch sarkastische Passagen glänzt. Die Liebesgeschichte darin ist zwar präsent, aber niemals überpräsent, dass es nervt. Dafür gibt es genug andere Baustellen.
Jetzt freu ich mich nur noch auf das Schätzchen hier. Sooooooo sehr. Hoffentlich hab ich nicht zu hohe Erwartungen... aber die Stimmen dazu sind bisher einfach AWESOME! ?
Wahnsinn, wie sehr dieses Buch mich abholt. 68%
Auf Null | 
