Welcome to Litsy!

Sabine Kuegler grew up in the jungle. ⠀
The birch tree in the background is the most nature-ish thing I‘ve grown up with. 😄⠀#CityKid

#ReadingResolutions #BooksAndNature

Ich hatte mir darunter mehr vorgestellt. Die Geschichte hat berührende Momente, bleibt aber zu oft in einer naiv-kindlichen Erzählweise stecken. Von der Erwachsenen, die ihre Kindheit erzählt, hätte ich mehr Einordnung, mehr Hintergrund, mehr Analyse erwartet. Alles bleibt oberflächlich. Am meisten stört mich dabei dieser „missionarische“ Beigeschmack.

Nachdem ich zu den Hintergründen recherchiert habe, würde ich das Buch nicht mehr lesen wollen.

Zu Anfang des Buches fühlt Sabine sich in der Zivilisation allein gelassen, friert und kommt mit vielem nicht klar. Irgendwie logisch. Nachvollziehbar.
Aber auf Seite 298/299 kommt raus, dass sie selber die Entscheidung trifft, auf‘s Internat zu gehen. Ey, wie sind denn die Eltern drauf❓Ihre Tochter befindet sich in einem emotionalen Ausnahmezustand. ?

Und vor allem: Wie wird die Resozialisierung vorbereitet❓?
Gar nicht, wie es scheint. ?

Seite 271: Wieder so eine Stelle, die deutlich macht, warum ich mit dem Buch insgesamt nicht richtig warm werde. Sabine beschreibt zwar, dass sie sich inzwischen, mit 15 Jahren, verändert und dass sie sich zerrissen fühlt. Aber sie erzählt zu wenig über ihre Schulzeit in der Hillcrest International Highschool in Jayapura und ihren Ferien im Dschungel bei den Fayu, um die Veränderung wirklich greifbar zu machen.

Sie besteht nur in leeren Worten.

Seite 250. Die Schilderung des Friedens, der sich im Dschungel ausbreitet, verfängt nicht, weil die (wohl regelmäßig wiederkehrenden) kriegerischen Handlungen mir erinnerlich nur einmal und ansonsten immer nur in Nebensätzen geschildert wurden.

Spiel und Spaß nimmt mehr Raum ein als Sozialstruktur, Gesellschaft und Kultur.

Seite 247. Er zieht unter dem Deckmantel der Forschung – eigentlich wohl aber um zu missionieren – mit seiner Familie in den Dschungel, darf auf neutralem Terrain siedeln … und beschwert sich dann bei den Ortsansässigen, dass ihre Bräuche sein Familienleben stören. ???‍♀️
Okay, die Fayu bekriegen sich vor seiner Haustür. Aber _er_ ist der Eindringling. Das sollte er sich mal klar machen‼️

Arrogante, zur Schau getragene Überlegenheit. Zum ?.

„Bebe saß neben mir, nahm meine Hand und kaute auf meinen Fingern. Ein Zeichen enger Freundschaft in der Kultur der Fayu.“ (Seite 245)

⬆️⬆️⬆️ „Andere Länder, andere Sitten“ mag als Redewendung zwar abgeschmackt sein, trifft hier aber definitiv zu. Das sind die Stellen, an denen ich das Buch wirklich mag. ✨

„Die Zeit war viel langsamer als anderswo, kroch vor sich hin, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. […] Und so langsam wie die Zeit wurde auch ich, denn niemand war in Eile, keiner machte sich Sorgen irgendwohin zu spät zu kommen.“ (Seite 240)

⬆️⬆️⬆️ Davon hätte ich auch gern mehr. Besonders im Berufsleben.
Einstellungswandel jetzt, bitte‼️

Ihr Vater teilt das ganz ungeniert dem Missionsleiter/„fremden Mann“ am anderen Ende des Funkgeräts mit und kommt natürlich nicht auf die Idee, dass das einem Teenager peinlich ist. Auf die Idee, sich um seine Tochter zu kümmern, ihr eine Wärmflasche zu machen, ihr die Hygienemittel zu erklären kommt er natürlich auch nicht. ?

Er ist zwar ein Kerl, aber er sollte wissen, was da gerade passiert.

Diese Art von Mann wär ja schon nichts für mich.

»Foida hier, Foida hier wir haben einen Notfall, ich muss dringend eine Nachricht nach Jajapuya durchgeben.«
»[…] Was ist passiert? […]«
»[…] Ich muss dringend mit meiner Frau sprechen. Kannst du ihr bitte sagen, dass Judith ihre Tage bekommen hat und ich nicht weiß, was ich machen soll?« (Seite 231)

Vielleicht bin ich dem Buch gegenüber inzwischen voreingenommen, das möchte ich nicht ausschließen. Aber ich kann mir nicht helfen, auf Seite 231 offenbart der Vater weniger Feingefühl als ein Elefant im Porzellanladen. Seine älteste Tochter Judith bekommt ihre erst Periode und er hat nichts anderes zu tun als das per Funkgerät durch den gesamten Dschungel zu plärren, weil seine Frau gerade Besorgungen in der Hauptstadt (oder so) macht. ??‍♀️

Und ganz zu Beginn des Buches hab ich mich gefragt, ob das elterliche Sorgerecht tatsächlich soweit geht, dass man als Eltern sein Kind hinschleppen kann, wo man will.

Hier in Deutschland herrscht umfangreiche Schulpflicht, aber die dortige limitierte Dschungel-Schulausbildung, die ist dann okay, oder wie❓

Das hat mich echt stutzig gemacht.

https://www.gfbv.de/de/news/dschungelkind-umstrittene-mission-unter-papua-223/

So gruselt mich schon mehr als ein bisschen, wenn ich lese, dass ihre Eltern dort missionieren waren. Kann man „die Leute“ nicht einfach in Ruhe lassen❓?

Ich hab das Buch jetzt einmal (glücklicherweise „nur“ ertauscht und nicht gekauft), deswegen lese ich es auch zu Ende. Aber deutlich kritischer als bisher und ohne den Unterhaltungsfaktor.

Nachdem ich mich gestern mal ein bisschen aus externen Quellen in die Thematik eingelesen habe, habe ich beschlossen, dass ich beim Mittagessenkochen gerne auch ein neues Hörbuch anfangen kann.

Klar, „Dschungelkind“ ist öfters naiv und kindlich geschrieben – aber eben in weiten Teilen auch nicht unproblematisch:

https://www.gfbv.de

Dort einfach mal im Suchfeld „Dschungelkind“ eingeben und lesen, wer mag.

Vor dem Einschlafen wollte ich ursprünglich ein neues Hörbuch anfangen. ??‍♀️

Komisch, etwa 160 Seiten „Dschungelkind“ haben mich davon abgehalten.

„[…] gingen die Fayu zurück in den Urwald, wo jeder Familie etwa vier Hütten hatte. Traditionell lebten sie jeweils drei bis vier Monate lang in einer Hütte, bis der Vorrat an jagdbarem Wild und essbaren Pflanzen im Umkreis aufgebraucht war. Dann zogen sie weiter zum nächsten Haus, und bis sie wieder beim ersten ankamen, war ein Jahr vergangen und die Natur hat sich erholt – eine unschlagbar ökologische Lebensweise. (Seite 181)

Bier ? in untypischem Glas an Buch.
Das coole ist, dass ich beim Flaschen-Entkorken mein Necessaire gefunden hab. Das habe ich nämlich früher am Tag besucht. Natürlich, weil es nicht da war, wo es eigentlich hingehört. ?

Ich kann es nicht beschwören, aber ich habe das Gefühl, als hätte nach der Migration die Anzahl der von mir gelesenen Bücher abgenommen. ? Hat das noch jemand❓
Oder hat jemand eine Erklärung dafür❓ ?

„Das sehr wohl schon einmal weiße Menschen den Weg der Fayu gekreuzt hatten, wusste keiner der Stammesangehörigen mehr. Auch mein Vater erfuhr es erst vor wenigen Jahren […] Diese Begegnung war den Gedächnis der Fayu verloren gegangen – ein alarmierender Vorgang, der typisch ist für eine aussterbende Kultur.“ (Seite 86)

⬆️⬆️⬆️ Schade, dass nicht weiter erklärt wird, _warum_ dies typisch für eine aussterbende Kultur ist.

Ich weiß wirklich nicht, warum ich jedes Jahr im September, wenn die für mich schlimme, kalte Jahreszeit anfängt, denke: „Nur bis März, du musst nur bis März durchhalten.“ ?

Jetzt haben wir _April_ und ich habe heute trotz zweistelliger Temperaturen stellenweise gefroren und sitzliege, wie man sehen kann, mit eingewickelten Füßen und „Dschungelkind“ auf dem Sofa. ?

Liest sich leicht und flüssig. Innerhalb weniger Stunden bin ich schon auf Seite 80.

Bisher hat man noch nicht so viel über das Alltagsleben im Dschungel erfahren, aber es wird sehr deutlich, wie unterschiedlich die Sichtweisen sind. Verständlicherweise findet Sabine Kuegler den Alltag hier viel gefährlicher als den Alltag im Dschungel. Auf den ersten Blick würden die meisten von uns aber wohl denken, der Dschungel wäre der gefährlichere Ort.

„Hätte man mich als Zehnjährige allein inmitten des Dschungels ausgesetzt, so wäre ich durchgekommen. Hätte man mich aber mitten in einer Großstadt ausgesetzt, ich wäre sicherlich gestorben.
Im Dschungel lernte ich die Kunst des Überlebens, lernte mit ihm zu leben, lernte seine Gefahren kennen und auch den Schutz, den er bot. Ich lernte den Dschungel zu respektieren und ihn auch zu beherrschen, soweit das einem Menschen möglich ist.“ (Seite 46)

So. Los geht‘s.
Vorfreude. ?

Ich wär echt mal wieder froh, läse ich ein Buch, was mich restlos begeistert und nicht, wie die letzten Male, eines, das gut anfängt und dann aber für meinen Geschmack an irgendeinem Punkt stark nachlässt und deswegen von mir doch nur mit „geht so“ bewertet wird.

Ich hätte echt gern mal wieder ein „Wow“-Buch‼️

Mal sehen, vielleicht ja dieses.

Es ist da‼️ Es ist da‼️ Es ist da‼️

Mein Tauschpartner hatte es flut-, sturm-, und erdbebensicher verpackt. Das Buch riecht auch noch ganz neu.

Auspacken war wie Weihnachten. 😍

Hab ich eigentlich auch schon mal erzählt, dass ich immer

Duschgelkind

statt

Dschungelkind

lese❓??‍♀️

Es kam, wie es kommen musste. Als ich das Buch aus meiner Leihbücherei dann tatsächlich (Ende letzten Jahres) ausleihen wollte, habe ich festgestellt, dass sie es ausgelistet, d. h. nicht mehr im Bestand, hatten.

Heute habe ich mir dann aber mal was gegönnt ? und auf den Suchauftragstreffer hin, über den Tauschticket mich informiert hatte, das Buch gleich angefordert.
Yeah, Vorfreude‼️?

At 5 years old Sabine goes to live in Indonesia with her missionary parents and siblings. They settle in a jungle in West Papua among the Fayu where Sabine stays until she is a teenager. #welcometothejungle #junetunz

Noch eines der Bücher, die ich schon immer mal lesen wollte.
Ich frage mich, warum ich es dann noch nicht entliehen habe. ? Meine Leihbücherei hat's nämlich als Papierbuch. Wahrscheinlich bin ich immer wie ein Esel bepackt daran vorbeigelaufen und dachte: "Beim nächsten Mal."
Ich bin gespannt, wann ich es nun wirklich mitnehme… Und mit wie vielen ? ich dann zurückkomme. ?

Die Leihbücherei ist mein Schuhgeschäft ?, sagte ich das schon❓?